Unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen haben am Montag im ostafrikanischen Wüstenstaat Sudan dreitägige Präsidentschafts- und Parlamentswahlen begonnen. Bereits im Vorfeld wurde Langzeitpräsident Omar al-Baschir als sicherer Sieger gehandelt, da die Opposition in dem rohstoffreichen Land generell unterdrückt wird. Der 71-Jährige regiert das Land seit einem Putsch im Jahr 1989. Nun strebt er eine weitere fünfjährige Amtszeit an. Al-Baschir ist international sehr umstritten. Wegen des Konflikts in der westlichen Krisenregion Darfur liegt schon seit Jahren ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegen ihn vor.
Viele Bürger erklärten im Vorfeld, sie wollten die Wahl boykottieren. Nach einem Bericht der Zeitung «Sudan Tribune» sind landesweit 70.000 Polizisten im Einsatz, um Unruhen zu verhindern und einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. Offiziell sind nach Angaben der Nationalen Wahlkommission (NEC) rund 13,3 Millionen Wähler registriert - weniger als je zuvor, denn es handelt sich um die erste Abstimmung seit der Abspaltung des Südsudans im Jahr 2011. Die 15 Mitbewerber von Al-Baschir sind im Land völlig unbekannt, die großen Oppositionsparteien treten aus Protest nicht an. Die Stimmenauszählung soll am Donnerstag beginnen.
dpa/cd