Die verheerenden Wald- und Steppenbrände in Sibirien haben nach Angaben russischer Behörden etwa 1200 Häuser vernichtet. Mehr als 2000 Menschen hätten ihre Wohnungen verloren und seien nun vor allem bei Verwandten untergebracht, teilte der oberste russische Inspektor für Brandschutzfragen, Boris Borsow, am Montag mit. Die Lage in der russischen Teilrepublik Chakassien sei unter Kontrolle, sagte er der Agentur Interfax zufolge. "Alle Brände sind heute gelöscht", sagte Borsow. Überall blieben aber Löschtrupps im Einsatz, weil die Gefahr neuer Feuer bestehe.
Zur Zahl der Toten gab es unterschiedliche Angaben. Die Gesundheitsbehörden in der Hauptstadt Abakan sprachen von zehn Toten sowie 483 Verletzten, die wegen Verbrennungen und Rauchvergiftungen behandelt würden. Dagegen gaben Zivilschützer die Zahl der Toten mit sechs an sowie mit 120 Verletzten.
Das Feuer hatte sich am Sonntag in Windeseile ausgebreitet und auf Dutzende Dörfer der Region im Süden Sibiriens übergegriffen. Dabei waren die meist aus Holz gebauten Häuser verbrannt. Unerlaubtes Abbrennen von Steppengras hatte zu dem großen Flächenbrand geführt. Die Flammen breiteten sich durch extremen Wind mit 30 Metern pro Sekunde aus. Sie griffen rasch auf die Dörfer über. Wegen der dramatischen Lage hatte das Verteidigungsministerium auch den Einsatz von 700 Soldaten sowie von Militärtechnik genehmigt.
dpa/cd