Exakt 21 Jahre nach dem Beginn des Völkermords in Ruanda hat die französische Präsidentschaft Archivakten aus dieser Zeit freigegeben. Der Generalsekretär des Élysée-Palastes habe die Freigabe am Dienstag in Paris unterzeichnet, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf das Umfeld von Präsident François Hollande. Die Entscheidung betrifft demnach Akten der Präsidentschaft zu Ruanda aus den Jahren 1990 bis 1995. Künftig könnten Wissenschaftler oder Opfer-Organisationen Zugang zu den Schriftstücken bekommen, zu denen beispielsweise Protokolle von Ministertreffen gehören.
Dem Völkermord waren 1994 mindestens 800.000 Menschen zum Opfer gefallen, die meisten gehörten der Minderheit der Tutsi an. Ruandas Präsident Paul Kagame hatte Frankreich im vergangenen Jahr erneut vorgeworfen, bei der politischen Vorbereitung der Massenmorde eine direkte Rolle gespielt zu haben. Das Thema belastet die Beziehungen der Länder seit Jahren.
dpa/est