Papst Franziskus hat zum Abschluss der Osterfeiern erneut die Verfolgung von Christen angeprangert und die Welt zum Handeln aufgefordert. "Ich wünsche mir, dass die internationale Gemeinschaft nicht stumm bleibt und tatenlos zusieht angesichts dieser inakzeptablen Verbrechen", sagte der Argentinier am Ostermontag vor Tausenden Pilgern auf dem Petersplatz in Rom.
Er forderte Verteidigung und Schutz für "die Verfolgten, Vertriebenen, Getöteten, Enthaupteten, nur weil sie Christen sind." Die Christenverfolgung bedeute "ein beunruhigendes Abdriften von den grundlegenden Menschenrechten", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche nach dem Regina-Coeli-Gebet, das in der Osterzeit das Angelus-Gebet ersetzt.
Bereits in seiner Osterbotschaft am Sonntag hatte Franziskus zum Ende von Krieg und Gewalt aufgerufen und das Atomabkommen mit dem Iran gelobt. Er hoffe, dass die Vereinbarung "ein endgültiger Schritt in Richtung auf eine sicherere und brüderlichere Welt" sei, sagte der 78-Jährige am Sonntag vor Tausenden Pilgern auf dem Petersplatz in Rom.
Franziskus sagte, er sei angesichts der am Donnerstag erzielten vorläufigen Übereinkunft mit Iran "voll Hoffnung". Das Abkommen soll dazu führen, dass der Iran seine nuklearen Aktivitäten deutlich einschränkt und der Westen im Gegenzug seine Wirtschaftssanktionen aufhebt. Ein bindender Vertrag soll bis Ende Juni verhandelt werden.
Der Papst rief zum Ende von Kriegen und Gewalt in den Krisenregionen der Welt auf und betete für Frieden im Nahen Osten. "Möge zwischen Israelis und Palästinensern die Kultur der Begegnung wachsen und der Friedensprozess wieder aufgenommen werden", sagte er.
Die Botschaft und der traditionelle Segen "Urbi et Orbi" waren der Höhepunkt der Feiern. In Rom und im Heiligen Land feierten Zehntausende Christen Ostern und erinnerten an die Auferstehung Jesu.
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