Der Copilot der Germanwings-Maschine war vor seiner Karriere als Berufspilot als suizidgefährdet eingestuft und in psychotherapeutischer Behandlung. Das hat die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft am Montag mitgeteilt. Die Behandlung sei erfolgt, bevor er den Pilotenschein erwarb.
Bei seinen Arztbesuchen in letzter Zeit sei ihm jedoch weder Selbst- noch Fremdgefährdung attestiert worden. Hinweise auf ein organisches Leiden gebe es in den ärztlichen Dokumentationen bislang nicht. Auch fehlten nach wie vor belegbare Hinweise auf eine Ankündigung oder ein Bekenntnis einer solchen Tat.
Der 27-Jährige wird verdächtigt, den Absturz eines Airbus A320 am vergangenen Dienstag vorsätzlich verursacht zu haben. Alle 150 Menschen an Bord starben.
In den französischen Alpen wurde am Montag die Suche nach dem zweiten Flugschreiber der abgestürzten Germanwings-Maschine fortgesetzt. Von den Aufzeichnungen erhoffen sich die Ermittler weitere Informationen zum Hergang des Absturzes. Lufthansa-Manager Kratky sagte am Sonntagabend im deutschen Fernsehen, die Suche gestalte sich schwierig, da das Gerät möglicherweise keine Signale sende. Das Flugzeug sei mit unvorstellbarer Wucht an dem Bergmassiv zerschellt.
Auch die Suche nach den Opfern geht weiter. Bislang konnten Experten die DNA von etwa 80 Menschen sicherstellen. Gleichzeitig wird ein Weg ins Absturzgebiet geschaffen, der Zugang soll am Abend fertig sein und es ermöglichen, schweres Bergungsgerät in die Region zu bringen.
dpa/mh/sh - Bild: afp