Anhänger der mit Al-Kaida verbündeten Nusra-Front haben nach Angaben von Menschenrechtlern die syrische Stadt Idlib unter ihre Kontrolle gebracht. Insgesamt 24 Stellungen des syrischen Regimes seien in den vergangenen vier Tagen rund um die Stadt von den Islamisten erobert worden, sagte Rami Abdel Rahman, Leiter der Beobachtungsstelle, der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. Idlib gilt als wichtige Verbindungsstelle zwischen der syrischen Hauptstadt Damaskus und dem hartumkämpften Aleppo im Norden des Landes.
Bei den Gefechten zwischen der Nusra-Front und Soldaten des Regimes von Präsident Baschar al-Assad seien mehr als 100 Kämpfer getötet worden, sagte Abdel Rahman. Die Islamisten hätten zudem Dutzende Soldaten gefangen genommen. Damaskus habe am Samstag Verstärkung in die Region geschickt, meldete das syrische Staatsfernsehen.
Vergangene Woche hatten sich Rebellen in Nordsyrien mit der Nusra-Front zu einem Militärbündnis zusammengeschlossen. Die Extremisten konnten so ihre Stellung gegenüber moderateren Gruppen sowie der ebenfalls in Syrien kämpfenden Terrormiliz Islamischer Staat (IS) deutlich ausbauen. Die Nusra-Front steht ideologisch dem IS nahe, ist aber mit ihm verfeindet. Sie gilt mittlerweile neben dem Assad-Regime und dem IS als stärkste Kraft im syrischen Bürgerkrieg.
dpa