Schwarzer Tag für die Stadt Haltern am See: Unter den Passagieren der in Frankreich abgestürzten Germanwings-Maschine sind 16 Schüler und zwei Lehrerinnen aus Nordrhein-Westfalen gewesen.
"Wir wissen, dass die Schülergruppe an Bord der Maschine gegangen ist. Und wir wissen auch durch die Passagierliste, dass zwei Kolleginnen auf dieser Liste stehen", sagte Nordrhein-Westfalens Schulministerin Sylvia Löhrmann am Dienstag dem WDR.
"Wir müssen vom Schlimmsten ausgehen", sagte Bodo Klimpel, Bürgermeister der Stadt Haltern, wo die Schülergruppe die elfte Klasse eines Gymnasiums besuchte. Sichtlich betroffen zeigte er sich auf einer Pressekonferenz im Rathaus der 38.000-Einwohner-Stadt. "Ich darf ihnen versichern, dass das sicherlich der schwärzeste Tag in der Geschichte der Stadt ist", sagte er mit belegter Stimme weiter. "Das ist so ziemlich das Schlimmste, was man sich vorstellen kann".
"Das ist eine Austauschreise eines Spanischkurses, die jetzt auf dem Rückflug waren, nachdem sie wahrscheinlich eine schöne Zeit in Spanien hatten", sagte Ministerin Löhrmann. "Das ist ganz tragisch, das ist ganz traurig, und das macht fassungslos." Am Mittwoch will Löhrmann die Schule am nördlichen Rand des Ruhrgebiets besuchen.
Die Schülergruppe war am Nachmittag von ihrer einwöchigen Austauschreise zurückerwartet worden. Das Joseph-König-Gymnasium habe aus den Nachrichten von dem Absturz in Frankreich erfahren, berichtete der Bürgermeister. Am Mittag seien die Schüler informiert worden. Seither seien Notfallseelsorger und Psychologen im Einsatz für die Angehörigen und Mitschüler. Am Nachmittag legten Schüler Blumen nieder und zündeten Kerzen an.
Die Schule ist am Mittwoch geöffnet. "Es wird Gelegenheit geben, dass die Schüler über das Schreckliche sprechen können", sagte Klimpel. Geplant sei auch eine interne Veranstaltung in der Aula. Die gesamte Stadt erfahre eine riesige Anteilnahme, sagte Klimpel weiter. Nachbarstädte und Partnerstädte hätten kondoliert.
Auch aus der spanischen Kleinstadt Llinars del Vallés, wo die Schüler eine Woche lang zu Gast waren, kamen Beileidsbekundungen. "Die spanischen Schüler stehen wie unter einem Schock. Wir haben versucht, ihnen Trost zu spenden", sagte ein Sprecher der Stadt.
dpa/km - Bild: Sascha Schuermann/AFP