Die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen vergrößern ihr Einflussgebiet auf dem Weg in den Süden des Landes. In der Nacht zum Sonntag seien die Aufständischen in die Stadt Tais eingerückt, sagte ein Verwaltungsbeamter der Stadt. Vor Ort hätten sie den Flughafen, eine Militärbasis sowie mehrere Staatsgebäude unter ihre Kontrolle gebracht.
Die Huthis beherrschen seit Monaten große Teile des Nordjemen sowie die Hauptstadt Sanaa. Sie setzten Jemens Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi sowie Regierungsmitglieder über Wochen in Sanaa fest.
Ende Februar floh Hadi in die südlich gelegene Hafenstadt Aden und erklärte sie am Samstag zur neuen offiziellen Hauptstadt. Das nun von den Huthis angegriffene Tais liegt knapp 200 Kilometer südlich von Sanaa und nur rund 130 Kilometer vor Aden.
Die USA haben ihr gesamtes Personal aus dem Jemen nach Hause geholt. Auch etwa 100 Elitesoldaten, die sogenannten Special Forces, wurden abgezogen. Die Lage gilt als zu unsicher. In den letzten Wochen gab es zwei blutige Anschläge auf Moscheen. Dabei starben insgesamt 140 Menschen.
UN-Sicherheitsrat ruft Sondersitzung ein
Bei einer Sondersitzung will sich der UN-Sicherheitsrat am Sonntag mit der sich zuspitzenden Krise im Jemen beschäftigen. Das Treffen sei kurzfristig für 20 Uhr MEZ einberufen worden, teilten die Vereinten Nationen mit. Jordanien habe um die Ansetzung der Sondersitzung gebeten.
Der Sicherheitsrat tagt normalerweise nicht an Wochenenden, solche Treffen finden nur in dringenden Ausnahmesituationen statt. Die Sitzung wird größtenteils hinter verschlossenen Türen stattfinden. Beschlüsse sind vorerst nicht zu erwarten
dpa/vrt/sh/km - Bild: Yemeni Presidency/HO/AFP