Nach dem blutigen Anschlag auf das Nationalmuseum in Tunis haben Sicherheitskräfte neun Verdächtige festgenommen. Vier von ihnen stünden in einer direkten Verbindung zu der Tat, erklärte das tunesische Präsidialamt am Donnerstag lokalen Medienberichten zufolge. Fünf weitere Verdächtige sollen demnach Kontakt zu ihnen gehabt haben.
Bei dem Angriff und der Geiselnahme im Nationalmuseum waren am Donnerstag 25 Menschen ums Leben gekommen, darunter 20 Touristen. Eine Belgierin kam ums Leben, ihr Ehemann wurde verletzt. Auch die beiden Attentäter starben. 47 Menschen wurden laut dem tunesischen Gesundheitsministerium verletzt.
Aufatmen konnten Angehörige eines spanischen Paares. Gemeinsam mit einem Tunesier harrte das Paar nach dem Angriff die gesamte Nacht im Museum aus. Sie seien erst am Donnerstag aus ihrem Versteck gekommen, berichtete der tunesische Radiosender Mosaique. Die Spanierin sei im vierten Monat schwanger.
Das Attentat war der schwerste Terroranschlag in Tunesien seit Beginn des arabischen Aufstands vor mehr als vier Jahren. Das Land ist der einzige arabische Staat, der seitdem den Übergang in die Demokratie geschafft hat. Gleichzeitig kämpft Tunesien mit Extremisten. Im Land kommt es immer wieder zu Gewalt zwischen radikalen Gruppen und Sicherheitskräften, vor allem in den Grenzgebieten.
Laut tunesischen Behörden handelte es sich bei den beiden getöteten Angreifern um die Tunesier Yassine Laabidi und Hatem Khachnaoui. Laabidi sei den Sicherheitsbehörden bekannt gewesen, sagte Premierminister Habib Essid am Donnerstag dem französischen Radiosender RTL, ohne nähere Angaben zu machen.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu dem Terroranschlag. Die Extremisten veröffentlichten dazu am Donnerstag im Internet eine Audio- und Textbotschaft.
dpa/fs/km - Bild: Fethi Belaid/AFP