Eine Delegation aus Aachen hat EU-Parlamentspräsident Martin Schulz am Freitag in Brüssel den Karlspreis offiziell angetragen. Schulz reagierte in seinem Büro Brüssel in seiner gewohnt direkten Art und machte seiner Heimatregion, dem Dreiländereck, eine richtige Liebeserklärung. Schulz stammt aus Würselen.
Das Dreiländereck Belgien-Deutschland-Niederlande sei die europäischste Region Europas, sagt Martin Schulz. Mit all seinen guten, aber auch seinen schlechten Seiten.
Buchhändler, Bürgermeister, EU-Abgeordneter und jetzt Vorsitzender des europäischen Parlaments. Schulz sei nicht nur ein Muster-Europäer, er habe auch dafür gesorgt, dass Europa demokratischer werde, betonte das Aachener Karlspreisdirektorium. Etwa durch die Einführung der Spitzenkandidaten bei der jüngsten Wahl zum EU-Parlament. Außerdem schwinge Schulz nicht nur schöne Sonntagsreden, sondern übernehme auch Verantwortung, sagte Jürgen Linden, der Vorsitzende des Karlspreisdirektoriums.
Wenn es sein muss, haut Schulz auf den Tisch. Deswegen hat er sich in Brüssel auch den Spitznamen "undiplomatischer Hau-Drauf" eingehandelt. Der Vorteil, so die Verantwortlichen des Aachener Karlspreises: Schulz redet nicht lange um den heißen Brei und er ist nah am Bürger.
Der Karlspreis um besondere europäische Verdienste wird seit 1950 vergeben. Martin Schulz wird ihn am 14. Mai erhalten.
Archivbild: Patrick Kovarik (afp)