Nach ersten Festnahmen im Mordfall des Kremlkritikers Boris Nemzow haben Weggefährten des Oppositionspolitikers massive Zweifel an einem angeblichen islamistischen Tatmotiv geäußert. Ein langjähriger Mitarbeiter von Nemzow sagte in Moskau, diese Version diene dazu, die Rolle des Kremls herunterzuspielen. Er forderte die Ermittler auf, Präsident Wladimir Putin "als Zeugen" zu vernehmen.
Gut eine Woche nach dem Mord an Nemzow waren am Wochenende fünf Männer aus dem islamisch geprägten Nordkaukasus festgenommen worden. Ein Verdächtiger soll eine Beteiligung an der Tat gestanden haben, es handelt sich um einen ehemaligen Offizier aus Tschetschenien.
Nemzow hatte die Karikaturen des Pariser Magazins "Charlie Hebdo" mit den Worten verteidigt, der Islam betreibe eine "mittelalterliche Inquisition". Russische Ermittler behaupten, er habe sich damit zur Zielscheibe militanter Islamisten gemacht.
dpa/est - Bild: Dmitry Serebryakov (afp)