Die Europäische Union (EU) sagt den Plastiktüten den Kampf an. Um die Zahl der umweltschädlichen Einwegtüten zu senken, dürfen die EU-Staaten künftig die Beutel besteuern oder national sogar verbieten. Das beschlossen die EU-Minister am Montag in Brüssel und segneten die schon länger debattierten Pläne damit endgültig ab.
Zudem sollen sich die Staaten konkrete Ziele setzen, damit die Menschen ihre Einkäufe nicht mehr so häufig in Plastiktaschen nach Hause tragen. Jeder Bürger in Europa soll bis Ende 2025 im Schnitt nur noch 40 Beutel verbrauchen - im Jahr 2010 waren es noch 176 Einwegtüten.
Nicht betroffen von dem Vorhaben sind robuste Mehrfachtüten oder extrem dünne Tüten, die für Obst, Gemüse oder Frischfleisch benutzt werden. Die Pläne sollen vor allem der Umwelt helfen. Die EU-Botschafter hatten bereits im November 2014 geschlossen für das Vorhaben gestimmt. Die Pläne treten 20 Tage nach Veröffentlichung im EU-Amtsblatt in Kraft, was in den nächsten Tagen erwartet wird.
Plastiktüten verschmutzen die Weltmeere
Kunststoff erzeugt für die Umwelt oft riesige Probleme. Plastik macht zum Beispiel einen Großteil des Mülls aus, der die Weltmeere verschmutzt. Riesige Mengen Plastikmüll gelangen Jahr für Jahr vom Land ins Meer: Allein 2010 waren es zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen, schätzen Forscher.
Wegen seiner Langlebigkeit - Experten gehen von bis zu 450 Jahren aus - ist Plastik eine Gefahr für die Umwelt. Wegen riesiger Müllteppiche im Meer sterben jährlich Hunderttausende Vögel und Meeressäuger. Sie verheddern sich oder fressen Plastik. Winzige Teile könnten über die Nahrungskette auch in den menschlichen Körper gelangen, warnen Experten.
dpa/jp/est/mh - Foto: Tonilo di Marco (epa)