Israels Generalstaatsanwalt Jehuda Weinstein hat eine Untersuchung der Verschwendungsvorwürfe gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angeordnet. Diese solle jedoch erst nach der Parlamentswahl am 17. März beginnen, berichtete das israelische Fernsehen am Freitag.
Es geht um Vorwürfe, Netanjahu und seine Frau Sara hätten öffentliche Gelder verschwendet. Israels Staatskontrolleur veröffentlichte in der vergangenen Woche einen äußerst kritischen Bericht über die hohen Ausgaben im Haushalt des Regierungschefs. Der ehemalige Hausmeister im offiziellen Amtssitz Netanjahus, Meni Naftali, hatte zudem bei polizeilichen Befragungen gegen seinen früheren Arbeitgeber ausgesagt.
Weinstein hatte sich der Zeitung «Haaretz» zufolge am Donnerstag mit leitenden Staatsanwälten getroffen, um den Fall zu besprechen. Anschließend teilte er mit, dass der Verdacht auf kriminelles Verhalten gegeben sei. Dieses sei jedoch nicht gravierend. Demnach betonte Weinstein auch, dass es keine Beweise für eine persönliche Verstrickung Netanjahus gebe. Da es der Polizei nicht möglich sei, die Untersuchung vor den Wahlen abzuschließen, werde man sie auf die Zeit danach verschieben.
dpa/sh - Bild: Gali Tibbon (afp)