Nach tagelangem Zögern hat das ukrainische Militär den Abzug schwerer Waffen von der Front im Kriegsgebiet Donbass angekündigt. Dies solle noch am Donnerstag beginnen, teilte der Generalstab in Kiew mit. Der Rückzug von Geschützen mit einem Kaliber von 100 Millimetern sei der erste Schritt der ukrainischen Seite.
Dadurch soll - wie im Friedensplan vom 12. Februar vereinbart - eine Pufferzone zwischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten im Konfliktgebiet entstehen. Die Aufständischen bestätigten, Kiew habe nun Bereitschaft zum Waffenabzug signalisiert.
Die Militärführung hatte diesen Schritt zunächst abgelehnt, weil die Feuerpause im Donbass brüchig sei. Die Streitkräfte blieben in Bereitschaft, sollten die Separatisten neue Angriffe starten, warnte der Generalstab. Russland hatte mit Nachdruck von der ukrainischen Führung den Abzug der schweren Militärtechnik gefordert.
Der Generalstab betonte, ausschließlich die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) dürfe den Prozess überwachen. Die OSZE-Beobachter warfen den Konfliktparteien vor, wichtige Informationen zurückzuhalten. "Wir müssen wissen, welche schweren Waffen beide Seiten haben, wo sie stehen und auf welchem Weg sie abgezogen werden", sagte Missionssprecher Michael Bociurkiw in Kiew. Er warnte, es gebe noch immer Brennpunkte in der Krisenregion, die die OSZE-Beobachter aus Sicherheitsgründen nicht begehen könnten.
dpa/est/km - Bild: Anatolii Stepanov/AFP