Die Ukraine gedenkt am Freitag der Opfer der blutigen Ausschreitungen auf dem Maidan in Kiew vor einem Jahr. Bei prowestlichen Massenprotesten gegen den Präsidenten Viktor Janukowitsch in der ukrainischen Hauptstadt waren rund 100 Menschen erschossen worden. Die Umstände wurden bislang nicht aufgeklärt.
Präsident Petro Poroschenko will um 17.50 Uhr MEZ eine Ansprache auf dem Unabhängigkeitsplatz (Maidan) halten. Anschließend sollen die Opfer mit einem landesweiten "Moment der Stille" und einer Aufführung des "Requiems" von Wolfgang Amadeus Mozart durch das Nationale Symphonieorchester auf dem Maidan geehrt werden.
Die Massenproteste hatten dann am 21. Februar zur Flucht des russlandfreundlichen Präsidenten Janukowitsch geführt. Nach dessen Sturz kam die proeuropäische Führung um Poroschenko an die Macht.
UNO-Konvoi in Donezk angekommen
In der ostukrainischen Stadt Donezk ist unterdessen ein erster Hilfskonvoi der Vereinten Nationen eingetroffen. Die vier Lastwagen haben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation unter anderem Medikamente und Hygieneartikel an Bord. Insgesamt wollen die UNO-Einrichtungen 62 Tonnen Hilfsgüter nach Donezk bringen.
In Donezk herrscht ein dramatischer Mangel an Medikamenten. Obwohl sich das ukrainische Militär offiziell aus der Stadt zurückgezogen hat, berichten Augenzeugen von andauernden Kämpfen.
dpa/dradio/jp/km - Bild: Yurko Dyachyshyn/AFP