Der Ruf der ukrainischen Führung nach einer möglichen internationalen Friedensmission im umkämpften Donbass ist bei Russland auf Kritik gestoßen. Mit seinem Vorstoß gefährde der ukrainische Präsident Petro Poroschenko das Krisenabkommen von Minsk, sagte Russlands UN-Botschafter Witali Tschurkin am Donnerstag der Agentur Ria Nowosti zufolge.
Statt ein "anderes Schema" vorzuschlagen, sollte Kiew vielmehr die Vereinbarungen von Minsk umsetzen. Ähnlich äußerte sich der russische Parlamentspräsident Sergej Naryschkin. "Die Minsker Vereinbarungen sehen ein solches Kontingent nicht vor - es könnte das Abkommen aufweichen", sagte der Duma-Chef.
Separatisten schließen Friedensmission im Donbass nicht aus
Die prorussischen Aufständischen sind für eine internationale Friedensmission in der Ostukraine. Allerdings würden sie eine solche Mission ausschließlich an der Grenze zwischen dem von ihnen beherrschten Gebiet und den unter ukrainischer Kontrolle stehenden Regionen unterstützen, sagte Separatistenführer Eduard Bassurin am Donnerstag in Donezk. Einen internationalen Einsatz an der Grenze zu Russland schloss Bassurin der Agentur Interfax zufolge aus.
Zuvor hatte der Separatistensprecher Eduard Bassurin der Führung in Kiew vorgeworfen, planlos zu handeln. "Präsident Poroschenko sagte erst, er braucht keine Hilfe, jetzt will er eine Friedensmission", kritisierte er.
Nach der Einnahme der strategisch wichtigen Stadt Debalzewo durch prorussische Aufständische hatte Poroschenko am Mittwoch einen internationalen Friedenseinsatz vorgeschlagen. "Das beste Format wäre eine von der UN beauftragte Polizeimission der EU", hatte er gesagt.
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