Der Fall sei in sich selbst zusammengebrochen, sagte Henri Leclerc, einer der Anwälte des 65-Jährigen, am Mittwoch. Mit Blick auf die noch nicht terminierte Entscheidung des Gerichts zeigte er sich zuversichtlich. Nach Ende ihrer rund zweistündigen Plädoyers kritisierten die Anwälte Veröffentlichungen über ihren Mandanten. Mit der Verhandlung sei eine Medienblase geplatzt, sagte Anwalt Richard Malka. Aus Sicht der Verteidiger von Strauss-Kahn lässt sich der seit gut zwei Wochen laufende Prozess so umschreiben: Gesetz sei Gesetz, jeder habe seine Moral, Tugend lasse sich nicht kommentieren.
Am Vortag hatte die Staatsanwaltschaft Freispruch für Strauss-Kahn gefordert, weil ihm nicht zu beweisen sei, dass er von Prostituierten bei den Sexpartys gewusst habe. In dem Verfahren muss sich der ehemalige Finanzmanager neben 13 Angeklagten unter anderem wegen organisierter Zuhälterei verantworten, weil an den Partys auch Prostituierte beteiligt waren - Organisation, Profit oder Teilnahme mit dem Wissen darum sind in Frankreich illegal.
dpa/est