Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat den Abzug von Regierungseinheiten aus der umkämpften Stadt Debalzewo bestätigt. Bisher hätten vier Fünftel der Soldaten den strategisch wichtigen Ort "organisiert" verlassen, teilte er am Mittwoch in Kiew mit.
Damit räumte er erstmals ein, dass das ukrainische Militär die Schlacht um Debalzewo verloren hat. Die prorussischen Aufständischen hatten am Dienstag weite Teile des den wichtigen Verkehrsknotenpunktes Debalzewo unter ihre Kontrolle gebracht und dabei nach eigenen Angaben zahlreiche ukrainische Soldaten gefangen genommen.
Trotz einer seit Sonntag geltenden Waffenruhe dauerten die Kämpfe rund um Debalzewo auch in der Nacht an. Der UNO-Sicherheitsrat hatte in der Nacht eine Resolution verabschiedet, in der alle Konfliktparteien aufgerufen werden, das vereinbarte Friedensabkommen einzuhalten.
Poroschenko reiste inmitten der Kämpfe um Debalzewo ins Krisengebiet Donbass ab. Die Maschine des Staatschefs habe Kiew verlassen, teilte Poroschenkos Verwaltung in der Hauptstadt mit. Das genaue Ziel des prowestlichen Präsidenten war zunächst nicht bekannt. Poroschenko wolle am Abend nach seiner Rückkehr in Kiew eine Sitzung des Sicherheitsrats leiten.
Putin drängt Ukraine zur Aufgabe von Debalzewo
dpa/orf/vrt/jp - Bild: Anatolii Stepanov/AFP