Im Prozess um die illegalen Sexpartys der "Carlton"-Affäre hat die Staatsanwaltschaft in Lille mit ihren Plädoyers begonnen. Der Staatsanwalt erklärte am Dienstag, es gehe nicht um ein mafiöses Netzwerk, sondern um eine Gruppe von Freunden, die ihre Partys gefeiert hätten. Ein Antrag auf Freispruch für den Angeklagten Dominique Strauss-Kahn halten Beobachter für möglich.
Die Ankläger hatten das Verfahren gegen den früheren Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) im Verlauf der Ermittlungen bereits einstellen wollen. Das Gericht hatte den Prozess dennoch auch gegen Strauss-Kahn angesetzt.
Am Montag hatten bereits Nebenkläger ein Ende ihrer Verfahren gegen Strauss-Kahn angekündigt. Sie halten es nicht für beweisbar, dass der frühere Finanzmanager gewusst hat, dass Prostituierte an den Sex-Partys beteiligt waren.
In dem Verfahren müssen sich Strauss-Kahn und 13 weitere Angeklagte wegen organisierter Zuhälterei verantworten. Eine Teilnahme mit dem Wissen um Prostituierte wäre in Frankreich illegal. Strauss-Kahn hat - auch vor Gericht - abgestritten, von einer Bezahlung der beteiligten Frauen gewusst zu haben.
dpa/fs - Bild: Philippe Huguen (afp)