Die neue griechische Regierung hat alle Forderungen der Geldgeber kategorisch abgelehnt. Nach nur drei Stunden wurden die Verhandlungen in Brüssel am Sonntagabend ergebnislos beendet. Die Europäer haben den Griechen jetzt ein Ultimatum gestellt.
Bis Ende der Woche hat die griechische Regierung in Athen jetzt Zeit, neue Vorschläge zu unterbreiten oder einen Kompromiss zu akzeptieren. "Man kann diese Woche noch nutzen, aber das wars dann", wird Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem zitiert. Der niederländische Finanzminister ist ein Freund klarer Worte. Unaufgeregt aber entschlossen gab er im Grunde zu verstehen, dass die Euroländer mit ihrer Geduld am Ende sind.
Das Treffen stand schon unter einem schlechten Stern. Vorbereitende Gespräche auf Expertenebene hatten keinerlei Fortschritte gebracht. Die neue griechische Regierung forderte mehr Zeit, um ihre Politik umzusetzen. Die anderen Euroländer lehnen das nicht grundsätzlich ab, verlangen aber, dass Athen sich in jedem Fall im Rahmen der bisherigen Spar- und Reformauflagen bewegen müsse.
Griechenland müsse sich an die Regeln halten, sagte auch der belgische Finanzminister Johan Van Overtveldt. Darin seien sich auch alle einig.
Die Antwort aus Athen kam postwendend: "Absurd" seien diese Bedingungen, absolut inakzeptabel. Unter diesen Umständen werde es keinen Kompromiss geben, sagte der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis. Ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone sei aber auch keine Option. Sein Land sei Mitglied der Eurozone und das werde es auch bleiben.
Die Zeit drängt: Die bisherigen Hilfsprogramme für Griechenland laufen Ende des Monats aus. Und jegliche Verlängerung muss in wenigstens vier Staaten vom jeweiligen Parlament abgesegnet werden, nämlich in den Niederlanden, Deutschland, Österreich und Finnland.
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