Die Arbeitsgruppe der griechischen Experten und der Geldgeber soll nach Informationen aus Kreisen des Finanzministeriums in Athen einen Kompromissvorschlag für das Treffen der Eurofinanzminister vorbereitet haben. Damit soll eine Eskalation der neuen Griechenland-Finanzkrise vermieden werden.
Die Geldgeber sollen sich danach bereiterklären, die restliche Tranche der Finanzhilfe für Griechenland in Höhe von 7,2 Milliarden Euro in kleineren Beträgen in den kommenden Monaten an Athen auszuzahlen. Gleichzeitig soll Athen Zeit bekommen - etwa drei bis vier Monate nach eigenen Vorstellungen -, um die eigenen Ziele in Sachen Konsolidierung der Wirtschaft und weitere Reformen anzupacken.
Parallel sollen die "Institutionen" (die umbenannte Ex-Troika) aus Kontrolleuren der EU, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB) in Brüssel prüfen können, ob Griechenland die Sparmaßnahmen einhält.
Ende Februar läuft das geltende Hilfsprogramm der Euro-Partner für Griechenland aus. Ohne Kompromiss über den weiteren Kurs droht dem Land die Staatspleite.
Unmittelbar vor dem Treffen der Euro-Finanzminister in Brüssel blieb ein Gespräch zwischen dem Chef der Eurogruppe, Jeroen Dijsselbloem, und dem griechischen Finanzminister Gianis Varoufakis unter vier Augen ohne Ergebnis. Zudem sei das Klima schlecht gewesen, hieß es. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker telefonierte mit Ministerpräsident Alexis Tsipras.
dpa/fs/km - Bild: Emmanuel Dunand (afp)