UN-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres hat die europäischen Regierungen aufgefordert, dringend ihren Umgang mit den Bootsflüchtlingen zu ändern. Die Rettung von Menschenleben müsse im Mittelpunkt stehen, sagte Guterres in Genf. Falls nichts passiere, würden noch viele Menschen bei ihrem Versuch sterben, nach Europa zu kommen.
Nach der jüngsten Flüchtlingskatastrophe mit möglicherweise mehr als 330 Toten vor der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa dringt das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR auf eine neue wirkungsvolle Rettungsmission. Der bisherige Ansatz einer Grenzkontrolle durch die Operation "Triton" sei gescheitert, sagte Guterres. Zu dem veränderten Kurs müsse auch die Bekämpfung der Wurzeln des Problems gehören. 2014 sind laut UNHCR 218.000 Menschen übers Mittelmeer nach Europa geflohen, 3.500 starben dabei.
dpa/mh