Europa hat ein spezielles Raumfahrzeug in den Weltraum gebracht, das den sanften Wiedereintritt von Raumschiffen in die Atmosphäre samt weicher Landung auf der Erde testet. Auf dem europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana startete am Mittwoch eine Trägerrakete mit dem Raumfahrzeug IXV (Intermediate experimental Vehicle). Nach der erfolgreichen Trennung von der Rakete in einer Höhe von etwa 340 Kilometern über der Erde musste das zwei Tonnen schwere Raumfahrzeug noch bis auf 450 Kilometer aufsteigen. Beim Sinkflug sollte IXV anschließend eine Fülle von Daten sammeln.
Die Europäische Weltraumorganisation (Esa) will mit diesem Testflug von etwa 100 Minuten bestimmte Systeme und Technologien erproben, die für eine Rückkehr von Raumschiffen auf die Erde wichtig sind. Es geht bei dem Demonstrationsflug darum, sehr genau gesteuerte und manövrierte Präzisionslandungen zu ermöglichen. Europa sucht damit Eigenständigkeit im Weltraum auch bei der Rückkehr zur Erde.
Das fünf Meter lange IXV hatte sich nach etwa 20 Minuten von der Rakete gelöst. Es sollte am Ende mit einem mehrstufigen Fallschirm und Schwimmballons im Pazifik wassern. Ein Bergungsschiff soll den zylinderförmigen Prototyp bergen. Die Auswertung der von Sensoren gesammelten Daten dürften laut Esa-Angaben etwa sechs Wochen dauern.
dpa/mh