Die Armee im westafrikanischen Staat Niger hat nach eigenen Angaben mindestens 110 Kämpfer der radikalislamischen Terrorgruppe Boko Haram getötet. Die Extremisten aus Nigeria hatten am Freitag erstmals Ziele im Nachbarland Niger angegriffen. Bei den Gefechten in Bosso und Diffa am Tschad-See seien auch vier Soldaten und ein Zivilist getötet worden, berichteten nigrische Medien am Samstag unter Berufung auf Verteidigungsminister Mahmadou Karidjo.
Nach Angaben von Journalisten vor Ort flogen am Samstagmorgen zwei nigrische Kampfjets Angriffe auf Positionen der Kämpfer jenseits der Grenze. In Bosso flüchteten die Mitarbeiter des dortigen Krankenhauses aus Furcht vor weiteren Kämpfen. Soldaten aus dem Tschad unterstützten die nigrischen Truppen.
Bei Angriffen in Nordkamerun hat Boko Haram seit Mittwoch mehr als 100 Menschen getötet. Die Attacken waren offenbar Racheakte, nachdem Soldaten aus dem Tschad nach eigenen Angaben rund 200 der Islamisten getötet hatten. Der Tschad hat rund 2000 Soldaten nach Kamerun verlegt, um dem Land bei der Bekämpfung von Boko Haram zu helfen. Die Islamisten wollen im Norden Nigerias und angrenzenden Regionen der Nachbarländer einen sogenannten Gottesstaat errichten.
dpa/cd - Bild: Marle (afp)