Anfang Januar gab es neue Gerüchte, der langjährige kubanische Machthaber Fidel Castro sei tot. Nun hat die kubanische Staatspresse aktuelle Bilder des 88-Jährigen veröffentlicht. Auf den am Montagabend (Ortszeit) in der Online-Ausgabe der Parteizeitung "Granma" verbreiteten Aufnahmen ist Castro unter anderem mit einer aktuellen Zeitungsausgabe in den Händen zu sehen.
Castro hatte sich davor wochenlang nicht zu der Mitte Dezember angekündigten diplomatischen Versöhnung zwischen Kuba und den USA geäußert. Erst vor einer Woche gaben die Staatsmedien eine Stellungnahme Castros dazu bekannt. In einem Brief begrüßte er die Annäherung, bekräftigte aber zugleich sein Misstrauen gegenüber dem alten ideologischen Feind Kubas.
Weniger politische Festnahmen auf Kuba nach US-Annäherung
Nach der diplomatischen Annäherung mit den USA sind auf Kuba nach Angaben von Menschenrechtlern die politisch motivierten Festnahmen zurückgegangen. Im Januar wurden in dem sozialistischen Karibikstaat 178 Aktivisten willkürlich in Gewahrsam genommen, wie die Kubanische Kommission für Menschenrechte und Nationale Versöhnung (CCDHRN) am Montag in Havanna mitteilte. Dies sei dennoch die niedrigste Zahl der letzten vier Jahre. Im Dezember hatte die CCDHRN noch 489 Übergriffe gegen Oppositionelle gemeldet.
Die Regierungen von Washington und Havanna hatten Mitte Dezember eine Annäherung nach mehr als 50 Jahren Eiszeit angekündigt. Beide Länder nahmen Ende Januar Verhandlungen zur Normalisierung ihrer seit 1961 abgebrochenen diplomatischen Beziehungen auf. Bei den Gesprächen in Havanna gab es nach US-Angaben Unterschiede vor allem bei Menschenrechtsfragen. Die Verhandlungen sollen demnächst in Washington fortgesetzt werden.
dpa/sh - Bild: afp