Ein neues Video der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) soll die bestialische Ermordung eines zweiten Japaners zeigen. In dem Bildmaterial soll der entführte Journalist Kenji Goto neben einem IS-Kämpfer zu sehen sein. Anschließend wird ein Standbild veröffentlicht, das den abgetrennten Kopf des 47-Jährigen zeigen soll.
Die japanische Regierung geht davon aus, dass es sich bei dem Mann in dem Video tatsächlich um Goto handelt. Erst vergangenes Wochenende hatte die Terrormiliz die Tötung einer Geisel aus Japan verkündet.
Japans Ministerpräsident Abe sprach von einer "verabscheuungswürdigen terroristischen Tat". "Wir werden mit der internationalen Gemeinschaft kooperieren und die Terroristen den Preis zahlen lassen", sagte Abe zu Reportern. Japan ist Teil der internationalen Koalition im Kampf gegen die Terrormiliz IS.
Zugleich kündigte Abe an, Japan werde seine humanitäre Hilfe für den Nahen Osten ausweiten. Regierungssprecher Suga sagte, Botschaften in aller Welt würden angewiesen, Maßnahmen zum Schutz japanischer Staatsbürger zu verstärken.
Das Video löste weltweites Entsetzen aus. Washington, London und Paris verurteilten die Tat. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon nannte das Handeln des IS "barbarisch".
Goto hatte als freier Journalist über viele Kriegsgebiete in aller Welt berichtet und sich vor allem dem Schicksal von Kindern gewidmet. Der IS hatte ihn im Oktober verschleppt und vor knapp zwei Wochen erstmals in einem Video gemeinsam mit seinem vor ihm getöteten Landsmann Haruna Yukawa gezeigt.
Tokio bemühte sich in der vergangenen Woche gemeinsam mit Jordanien um die Freilassung Gotos und des jordanischen Piloten. Der IS wollte Goto nur im Austausch gegen eine in Jordanien inhaftierte Islamistin freigeben. Amman forderte jedoch zunächst ein Lebenszeichen von dem seit Mitte Dezember festgehaltenen Piloten.
dpa/vrt/rtbf/sh/km - Bild: Kazuhiro Nogi/AFP