Steuerhinterziehung, Geldwäsche und die Finanzströme von Terroristen leichter aufdecken: Die zuständigen Ausschüsse im EU-Parlament haben am Dienstag in Brüssel für ein Gesetz gestimmt, auf das sich das Parlament und die EU-Staaten bereits im Dezember verständigt hatten.
Erstmals soll es in allen 28 EU-Staaten Register mit den wirtschaftlichen Eigentümern von Unternehmen geben. Diese zentralen Register sollen offenlegen, wer hinter einer Firma steht und von den Geschäften profitiert.
Registriert werden sowohl Privatpersonen wie auch Stiftungen oder Treuhandgesellschaften. Polizei und Steuerbehörden sollen auf die Register Zugriff haben, aber auch "Personen mit einem berechtigten Interesse" wie Journalisten. Banken, Immobilienmakler und Kasinos sind aufgefordert, verdächtige Transaktionen von Kunden zu melden.
Das Geschäftsgebaren hochrangiger Politiker oder Richter sowie deren Angehörigen unterliegt noch strengeren Regeln - dahinter steckt die Einschätzung, dass diese Gruppen anfällig für Korruption sind. Die Ausschüsse des Parlaments beschlossen auch neue Regeln, die es leichter machen sollen, den Transfer von Geldern nachzuvollziehen.
Geldwäsche macht nach Angaben des Europaparlaments zwischen zwei und fünf Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts aus. Der Kompromiss braucht noch die formale Zustimmung der EU-Staaten und des Parlaments, dies soll im Frühjahr erfolgen.
dpa/mh/km - Bild: BRF