Ägyptische Sicherheitskräfte haben mehrere Demonstrationen rund um den vierten Jahrestag der Revolution gewaltsam aufgelöst. Nach offiziellen Angaben kamen allein am Sonntag dabei 18 Menschen ums Leben. Zwei weitere Demonstrantinnen waren bereits an den Tagen zuvor umgekommen. Die Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch (HRW) fordert nun eine von der ägyptischen Justiz unabhängige Aufklärung der Todesfälle.
"Vier Jahre seit der Revolution und immer noch ermordet die Polizei routinemäßig Demonstranten", sagte die Leiterin des HRW-Nahostbüros, Sarah Leah Whitson, in einer am Montag veröffentlichten Erklärung. Seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi durch den Armeegeneral Abdel Fattah al-Sisi im Sommer 2013 seien in Ägypten mehr als 1000 Protestierer ums Leben gekommen. Die meisten seien Anhänger der seit rund einem Jahr als Terrororganisation eingestuften Muslimbruderschaft.
dpa/mh