Als Reaktion auf ein US-Importverbot gegen den russischen Waffenkonzern Kalaschnikow will eine Firma in den USA künftig selbst das bekannte Sturmgewehr AK-47 herstellen. Die Produktion solle im Sommer beginnen, sagte ein Sprecher des Unternehmens RWC bei Philadelphia an der US-Ostküste am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Die amerikanische Kalaschnikow AK-47 soll denselben Namen tragen wie das russische Original, aber das Siegel "made in USA" erhalten.
Bislang importierte RWC die Kalaschnikows aus Russland und vertrieb sie in den USA. Doch Sanktionen der US-Regierung gegen das Riesenreich wegen der Ukraine-Krise trafen auch den Kalaschnikow-Konzern. Seit Juli gilt ein Importverbot für die russischen Waffen, und RWC darf keine Geschäfte mehr mit den Russen machen. Bereits importierte Waffen dürfen aber noch verkauft werden.
Kalaschnikow hat offenbar keine Probleme mit dem Nachbau seiner Gewehre in den USA. "Dieser Schritt erscheint uns unter den gegenwärtigen Umständen vollkommen logisch", teilte der traditionsreiche russische Waffenhersteller am Donnerstag mit. "Dieses Projekt unterstreicht die Beliebtheit der legendären Kalaschnikow", hieß es.
Eine Beratung von RWC durch russische Ingenieure sei nicht geplant, sagte ein Sprecher der Agentur Ria Nowosti. Es seien bereits Lizenzen unter anderem in den USA und China verkauft worden, um die Original-Kalaschnikow mit dem typisch gekrümmten Magazin nachzubauen.
Bereits unmittelbar nach der Ankündigung von RWC hatte bei vielen Waffenhändlern ein Ansturm auf das beliebte Gewehr begonnen. Laut "Washington Post" kauften einige Kunden gleich acht bis zehn Kalaschnikows zum Preis von je 1000 Dollar oder mehr (etwa 860 Euro). "Die russischen Originale gelten als die Besten der Besten", hatte seinerzeit RWC-Vizepräsident Jay Portz gesagt.
dpa/fs - Bild: Vasily Maximov (afp)