Fünf Wochen nach der Ankündigung eines diplomatischen Neustarts nehmen das sozialistische Kuba und die USA offiziell Verhandlungen zur Normalisierung ihrer Beziehungen auf. Vertreter beider Regierungen kommen am Mittwoch und Donnerstag in Havanna zusammen. Die Staatssekretärin im US-Außenministerium, Roberta Jacobson, führt die US-Delegation in der kubanischen Hauptstadt an - sie wird die ranghöchste US-Regierungsvertreterin sein, die den Karibikstaat in Jahrzehnten besucht.
Der eigentliche Verhandlungsbeginn ist laut dem kubanischen Außenministerium für Donnerstag vorgesehen. Zunächst stehen Gespräche über Migrationsfragen auf dem Programm. Obwohl beide Staaten seit 1961 keine diplomatischen Beziehungen unterhalten, gab es bisher schon punktuelle Kontakte bei Themen bilateralen Interesses. So werden die Migrationsgespräche seit den 1990er Jahren geführt.
US-Präsident Barack Obama und sein kubanischer Amtskollege Raúl Castro hatten die diplomatische Wende Mitte Dezember verkündet. Die Annäherung nach mehr als 50 Jahren ideologischer Rivalität wurde weltweit als Meilenstein gefeiert. Nach erfolgreichen Verhandlungen sollen Botschaften in Washington und Havanna neu eröffnet werden. Wann es dazu kommt, ist noch unklar.