Nach dem Großangriff der islamistischen Terrororganisation Boko Haram auf das nordnigerianische Baga hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International dort ein "katastrophales Ausmaß der Verwüstung" festgestellt. Die Organisation veröffentlichte am Donnerstag Satellitenbilder der Orte Baga und Doron Baga vor und nach den Attacken.
Den Angaben zufolge wurden dabei mehr als 3700 Gebäude verwüstet oder beschädigt. "Einer der Orte wurde in vier Tagen fast komplett von der Landkarte gelöscht", sagte Amnestys Nigeria-Mitarbeiter Daniel Eyre dem Bericht zufolge. Er sprach von dem bisher größten und zerstörerischsten Angriff der Terroristen. Auch andere Städte und Dörfer in der Region seien attackiert worden.
Bei Kämpfen seit dem 3. Januar wurden nach Aussagen örtlicher Beamter mehrere hundert Menschen getötet, die nigerianische Regierung hingegen sprach von nur rund 150 Toten. Mehr als 11.000 Nigerianer flohen in den benachbarten Tschad.
Boko Haram will im Norden Nigerias einen sogenannten Gottesstaat errichten. Bei Terroranschlägen der Gruppe waren in dem ölreichen westafrikanischen Staat allein im vergangenen Jahr Tausende Menschen getötet worden.
dpa/jp