Wie die Vereinten Nationen mitteilten, sitzen weitere 2.000 Menschen immer noch auf einer Insel im Tschad-See fest, zu der sie sich größtenteils schwimmend gerettet hatten. Das UN-Flüchtlingshilfswerk werde sie auch in den Tschad bringen, sagte ein UNHCR-Vertreter am Dienstag in Genf. Bis vergangenen Freitag waren nach UN-Angaben bereits mehr als 7000 Nigerianer in den Tschad geflohen.
Die Flüchtlingswelle wurde von einem Großangriff der sunnitischen Fundamentalisten auf die Region der Stadt Baga ausgelöst. Bei den Kämpfen seit dem 3. Januar wurden nach Aussagen örtlicher Beamter mehrere hundert Menschen getötet; die nigerianische Regierung hingegen spricht von nur rund 150 Toten. Der Katastrophenschutz des betroffenen Bundesstaats Borno geht nach UN-Angaben davon aus, dass rund 150.000 Menschen wegen der jüngsten Kämpfe in andere Landesteile Nigerias geflohen sind.
Boko Haram will im Norden Nigerias einen Gottesstaat errichten. Bei Terroranschlägen der Gruppe sind in dem ölreichen westafrikanischen Staat allein im vergangenen Jahr Tausende Menschen getötet worden.
dpa/jp