Tausende Menschen haben in Jerusalem an einer emotionalen Trauerfeier für die jüdischen Opfer des islamistischen Terrors in Paris teilgenommen. Auf einem Friedhof in Jerusalem wurden Dienstagmittag die Leichen von Joav Hattab, Johan Cohen, Philippe Braham und François-Michel Saada aufgebahrt.
Neben Staatspräsident Reuven Rivlin und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sowie religiösen Repräsentanten nahm auch die französische Umweltministerin Ségolène Royal an der Trauerveranstaltung teil.
Die Familien der Opfer gedachten weinend ihrer Angehörigen und entzündeten Fackeln. Staatspräsident Rivlin sagte, Europa müsse härter im Kampf gegen Terror vorgehen, damit jüdische Bürger sich wieder sicher fühlen könnten.
Der Terror könne zwar jeden treffen. "Aber er verfolgt vor allem das jüdische Volk", sagte Rivlin. "Es kann nicht sein, dass Juden im Jahre 2015 Angst haben, mit einer Kippa auf die Straße zu gehen." Der islamistische Terror bedrohe die ganze Welt, sagte Netanjahu. "Sie sind nicht nur die Feinde der Juden". Juden hätten natürlich das Recht, überall auf der Welt zu leben. Gleichzeitig nannte er Israel "die eine historische Heimat, die sie immer aufnehmen wird".
Frankreichs Umweltministerin Royal verlieh den Opfern posthum die höchste Auszeichnung Frankreichs, die Medaille der Ehrenlegion. "Frankreich ohne Juden wäre nicht mehr Frankreich", sagte sie mit Blick auf den Aufruf Netanjahus, die französischen Juden sollten nach Israel emigrieren.
dpa/mh/km - Bild: Jack Guez/AFP