Ein ägyptisches Gericht hat 26 Männer freigesprochen, die wegen angeblicher homosexueller Handlungen angeklagt worden waren. Die Beschuldigten waren im Dezember bei einer Razzia in einem Badehaus in Kairo festgenommen worden, wie ein unabhängiges ägyptisches Nachrichtenportal berichtet.
Homosexualität ist in Ägypten zwar nicht ausdrücklich verboten. Schwule werden aber normalerweise wegen Anstachelung zu unsittlichem Verhalten oder wegen Verletzung des öffentlichen Anstands angeklagt.
Im konkreten Fall hatte die Polizei nach Angaben des Nachrichtenportals einen Hinweis bekommen, wonach Schwule in dem Badehaus angeblich Sex-Partys feiern. Der Fall hatte in Ägypten für großes Aufsehen gesorgt, da im Fernsehen Bilder von der Razzia aufgetaucht waren, die halbnackte Männer zeigten.
Die Staatsanwaltschaft warf 21 der Angeklagten unsittliches und abnormales Verhalten vor. Der Betreiber des Badehauses und vier seiner Mitarbeiter wurden beschuldigt, dieses zu fördern. Aus Mangel an Beweisen wurden sie nun freigesprochen.
Erst im November vergangenen Jahres waren acht ägyptische Männer zu drei Jahren Haft verurteilt worden, weil sie in Videoaufnahmen bei einer Schwulenhochzeit in Kairo zu sehen gewesen sein sollen.
dpa/mh - Bild: Mohamed El-Shahed/AFP