Die Angehörigen der Opfer kritisierten die halbherzige Verurteilung dieser schlimmsten Gräueltat seit dem Zweiten Weltkrieg in Europa. Im Juli 1995 hatten serbisches Militär und Paramilitär rund 8.000 muslimische Jungen und Männer ermordet.
Nur 127 der 250 Abgeordneten stimmten in Belgrad für eine entsprechende Resolution der Regierung. Um ihre Annahme überhaupt zu ermöglichen, hatte die Regierung ihren Entwurf deutlich "entschärft". Der Begriff "Genozid" wurde gestrichen, der Name des inzwischen gestorbenen serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic, der als eigentlicher Drahtzieher gilt, kam gar nicht vor.
Damit hat Serbien als europaweit letzter Staat dieses Kriegsverbrechen verurteilt, das vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag als Völkermord eingestuft worden war.
dpa / pma