In Paris sind die Menschen am Donnerstagabend erneut auf die Straße gegangen, um an die getöteten Journalisten von Charlie Hebdo zu erinnern. Dabei hatte sich die Wut vieler Demonstranten in den Wunsch nach Einigkeit gewandelt.
Tausende versammelten sich auf der Place de la République. Die Demonstranten sangen die Marseillaise, die französische Nationalhymne. Am Eiffelturm wurde die Beleuchtung ausgeschaltet.
Für Sonntag ist eine große Demonstration angekündigt. Daran werden Vertreter aller politischen Parteien erwartet, möglicherweise auch Präsident Hollande. Nur der rechtsextreme Front National wurde nicht zu der Veranstaltung eingeladen.
Auch in Belgien gedachten erneut viele Menschen der Anschlagsopfer. In Antwerpen versammelten sich mehrere hundert Demonstranten, um für die Meinungsfreiheit einzutreten.
Das Satiremagazin Charlie Hebdo will auch nach dem Anschlag weiter arbeiten. Für Mittwoch ist eine Sonderausgabe angekündigt. Sie soll mit einer Auflage von einer Million Exemplaren erscheinen.
Cazeneuve: Schießerei in Montrouge steht nicht mit Anschlag in Verbindung
Für neue Terrorangst hatte am Donnerstag eine Schießerei im Süden von Paris gesorgt, bei der ein Unbekannter eine Polizistin tötete und einen Polizisten verletzte. Innenminister Cazeneuve sagte, es gebe keinen erkennbaren Zusammenhang zum Anschlag auf "Charlie Hebdo". Er warnte dennoch, in der derzeitigen Risikolage seien weitere Gewalttaten möglich.
vrt/dpa/sh - Bild: Martin Bureau/AFP