Was Diplomaten in Syrien nicht geschafft haben, ist dem Kälteeinbruch gelungen: Ein heftiger Wintersturm hat das Töten in dem Bürgerkriegsland zumindest für einen Tag gestoppt. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte registrierte am Mittwoch zum ersten Mal seit drei Jahren keine Todesopfer durch Kämpfe oder Bombardierungen, wie die Organisation am Donnerstag erklärte.
Seit Dienstag zieht ein Sturm mit starkem Regen und heftigem Schneefall über die Region. Der Wintereinbruch bringt jedoch vor allem die syrischen Flüchtlinge in eine dramatische Lage. Nach Angaben der Menschenrechtler starben bei Schnee und Kälte im Libanon vier Menschen und in Syrien zwei Menschen.
Besonders hart getroffen hat es die Bekaa-Hochebene im Nordosten des Libanons. Dort leben nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks UNHCR rund 400.000 registrierte Flüchtlinge aus Syrien. In der Region lägen bis zu 50 Zentimeter Schnee, sagte UNHCR-Sprecher Ron Redmond der Deutschen Presse-Agentur. Lokale Behörden und Hilfsorganisationen seien dabei, Winterhilfe und warmes Essen zu verteilen.
dpa/est