Egal, ob Belgien, EU oder NATO: Der äußerst brutale Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo wird vor allem als Angriff auf die Meinungsfreiheit gewertet und damit auf unsere Demokratie und das Wertesystem.
Premierminister Charles Michel reagierte mit den Worten Schock, Bestürzung und Entsetzen. König Philippe und Königin Mathilde sprachen dem französischen Präsidenten, den Opfern des Anschlags und der ganzen französischen Nation ihr tiefes Mitgefühl aus.
Der belgische Journalistenverband wertet den tödlichen Überfall auf das Satireblatt als Angriff auf die Pressefreiheit.
Innenminister Jan Jambon erklärte, die Terrorstufe in Belgien werde vorerst nicht erhöht. Derzeit gilt Stufe zwei auf einer Skala von vier. Allerdings werde die Sicherheitslage ständig neu bewertet, sagte Jambon. Am Nachmittag war der neu geschaffene Sicherheitsrat aus Regierung, Polizei, Staatsanwaltschaft, Staatsschutz und Antiterrorstab in Brüssel zusammengekommen. Nach Anschlag in Paris: Michel ruft Sicherheitsrat zusammen
Empörung auf der ganzen Welt
EU-Ratspräsident Donald Tusk spricht von einem empörenden Attentat, von einer brutalen Attacke gegen unsere Grundwerte. Der Kampf gegen den Terrorismus müsse in all seinen Formen ohne Unterlass fortgesetzt werden. "Diese abscheuliche Tat" sei ein Angriff auf die Meinungs- und Pressefreiheit, erklärte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel. US-Präsident Barack Obama bot dem "ältesten Verbündeten Amerikas", Frankreich, jede Hilfe an, "um diese Terroristen vor die Justiz zu bringen".
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker verurteilte den Anschlag als "brutale und unmenschlichen Attacke". "Dies ist eine unerträgliche Tat, eine Barbarei", teilte Juncker am Mittwoch in Brüssel mit. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg teilte mit: "Dies war eine barbarische Tat und ein abscheulicher Angriff auf die Pressefreiheit. (...) Terrorismus in all seinen Arten und Erscheinungsformen kann niemals toleriert oder gerechtfertigt werden."
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte hat den blutigen Terroranschlag auf die Redaktion des Satiremagazins "Charlie Hebdo" in Paris verurteilt. Zugleich rief Prinz Said Raad al-Hussein am Mittwoch dazu auf, die Fahndung nach den Tätern rückhaltlos zu unterstützen. "Die Freiheit der Meinungsäußerung ist ein Eckpfeiler jeder demokratischen Gesellschaft", sagte Al-Hussein in Genf. "Die Rechtsstaatlichkeit muss uns darin vereinen, gegen solche Terrorakte anzugehen", forderte der Jordanier. Zugleich warnte er, dass "Extremisten aller Schattierungen" die Bluttat angesichts zunehmender Fremdenfeindlichkeit in Europa für ihre Zwecke ausbeuten könnten.
Der britische Premier David Cameron verurteilte den Anschlag. "Die Morde in Paris sind ekelerregend", schrieb Cameron auf Twitter. "Wir stehen an der Seite des französischen Volks im Kampf gegen Terror und beim Verteidigen der Pressefreiheit."
Auch das Königreich Saudi-Arabien verurteilt den Anschlag in Paris. Der Angriff sei ein "feiger Terrorakt, der durch die Religion des Islam und alle anderen Religionen abgelehnt wird", sagte ein Sprecher des Königshaus nach Angaben der nationalen Nachrichtenagentur SPA am Mittwoch.
dpa/alk/est - Bild: Martin Bureau (afp)