Bei einem schweren Anschlag auf die Polizeiakademie im Herzen der jemenitischen Hauptstadt Sanaa sind am Mittwoch nach Angaben des Innenministeriums mindestens 33 Menschen getötet worden. Weitere 62 seien verletzt worden. Die Akademie selbst hatte am Morgen zunächst von mehr als 40 Toten gesprochen. Die meisten Opfer seien Studenten, sagte ein Akademieschüler der Deutschen Presse-Agentur.
Nach Angaben des Innenministeriums sprengten Extremisten ein Auto vor den Toren der Akademie in die Luft, als sich Dutzende Polizeianwärter zur Immatrikulation einfanden. Die Polizeiakademie liegt in unmittelbarer Nähe zum Verteidigungsministerium sowie zur saudischen Botschaft im Zentrum der Hauptstadt.
Am Morgen hatte die jemenitische Nachrichtenseite "Al-Masdar Online" von Schüssen unmittelbar nach dem Anschlag berichtet. Offizielle Seiten bestätigten dies zunächst nicht. Ein Augenzeuge sagte der dpa, er habe auf der Straße vor der Akademie zahlreiche Leichen gesehen.
Zunächst bekannte sich niemand zu dem Angriff. In der Vergangenheit hatte jedoch vor allem die Terrororganisation Al-Kaida vermehrt Anschläge in Sanaa verübt. Deren Zweig Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) gilt als derzeit aktivster Arm der Terrorgruppe. Zuletzt töteten Dschihadisten im Dezember 2013 bei einem Angriff auf das Verteidigungsministerium in Sanaa 56 Menschen.
Al-Kaida zielt vor allem auf Stellungen der schiitischen Huthi-Rebellen in Sanaa und im Südjemen. Die Huthis kontrollieren seit vergangenem Jahr die Hauptstadt und große Teile des Landes. Jemens Armee bleibt in dem Konflikt weitestgehend machtlos.
dpa/sh - Bild: Mohammed Huwais (afp)