"Die rassistischen und diskriminierenden Vorfälle besonders gegen Muslime in Europa können nicht länger versteckt werden", sagte Erdogan am Dienstag nach Angaben der regierungsnahen Nachrichtenagentur Anasolu bei einem Treffen mit türkischen Botschaftern in Ankara. "Es ist traurig zu sehen, wie die EU versucht, der Türkei eine Lektion zu erteilen, während sie selber so vielen ernsten Gefahren und Bedrohungen gegenübersteht." Pegida erwähnte Erdogan nicht.
Der EU warf Erdogan vor, den langjährigen Beitrittskandidaten Türkei hinzuhalten. "Sie haben uns warten und Zeit verschwenden lassen", sagte Erdogan. "Jetzt ist es genug." Die Türkei stellte Erdogan als internationales Vorbild für die Pressefreiheit dar. "Die Medien greifen uns immer an. Ich sage das sehr deutlich, die Türkei ist am besten, wenn es um Meinungsfreiheit geht. Sie können nichts gegen den Präsidenten in Frankreich oder Amerika oder Russland schreiben."
In der Türkei waren im vergangenen Monat zahlreiche Journalisten und andere angebliche Regierungsgegner festgenommen worden. Die EU hatte das als "unvereinbar mit der Freiheit der Medien" kritisiert, was Erdogan empört zurückgewiesen hatte.
dpa/mh