Vor der geplanten Demo der islamkritischen Pegida am Montagabend in Köln hat Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) zur Teilnahme an Gegenkundgebungen aufgerufen. "Die Kölner sollten ein "deutliches Zeichen gegen Ausländerfeindlichkeit und Ausgrenzung" setzen, sagte OB Roters nach Mitteilung der Domstadt. Auch die Kölner CDU kündigte an, gegen die Pegida-Demo mit auf die Straße zu gehen und betonte: "Fremdenfeindliche Proteste dulden wir nicht in unserer Stadt."
Roters und der Kölner CDU-Chef Bernd Petelkau wollten an der zentralen Gegenkundgebung der Initiative "Wir stellen uns quer" ab 17:30 Uhr in der Nähe des Bahnhofs Köln-Deutz teilnehmen. Ein weiteres Gegenbündnis will entlang der Pegida-Marschroute mobil machen gegen Rassismus und hat laut Polizei mehrere einzelne Kundgebungen angekündigt. Die Veranstalter der Gegenaktionen erwarten rund 3000 Teilnehmer. Der Kölner Pegida-Ableger Kögida hatte 500 Teilnehmer angemeldet, sagte ein Polizeisprecher.
Die Anti-Islam-Bewegung "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" - Teile werden der rechtsextremen Szene zugeordnet - will von Deutz bis zum Dom marschieren. Als spektakuläres Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit soll die Außenbeleuchtung des Kölner Doms zeitgleich ab 18:30 Uhr über mehrere Stunden komplett abgeschaltet werden. Vorbild sei die Semperoper in Dresden, deren Beleuchtung zuletzt während der Pegida-Demonstrationen ebenfalls abgeschaltet wurde, sagte Domprobst Feldhoff.
Der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Woelki, hatte die Pegida-Demos scharf kritisiert und alle Christen aufgerufen, der Stimmungsmache gegen Flüchtlinge entgegenzutreten.
In Köln rechnete die Polizei mit Verkehrsbehinderungen und schloss auch Teilsperrungen im Bahnverkehr der Innenstadt nicht aus. In Berlin und Dresden waren für den Abend ebenfalls zahlreiche Gegenveranstaltungen geplant.
dpa/jp/mh