Erstmals ist ein Ebola-Fall in Großbritannien diagnostiziert worden. Eine Frau, die zuvor in Westafrika bei der Bekämpfung der dortigen Epidemie geholfen habe, sei selbst erkrankt, teilte die schottische Regionalregierung mit.
Die Frau wurde zunächst in Glasgow behandelt. Am Dienstagmorgen wurde sie nach London geflogen. Die Patientin soll auf der selben spezialisierten Station behandelt werden, in dem auch der mit Ebola infizierte britische Krankenpfleger William Pooley behandelt und geheilt worden war. Er war als erster Brite während der aktuellen Epidemie in Westafrika an Ebola erkrankt und nach London geflogen worden.
Die Frau war über die marokkanische Stadt Casablanca und Europas größten Flughafen London Heathrow nach Glasgow gereist. Sie hatte in Sierra Leone als Angestellte im Gesundheitswesen beim Kampf gegen das tödliche Virus geholfen. Am frühen Montagmorgen war sie ins Krankenhaus gekommen, weil sie sich nicht gut fühlte. Sie wurde auf einer Isolierstation betreut.
Wie die schottische Regionalregierung weiter mitteilte, wurde die Krankheit bei der Frau in einem sehr frühen Stadium diagnostiziert. Die Gefahr für andere Menschen sei daher "extrem gering".
Es werde jetzt jeder Kontakt der Frau mit anderen Menschen überprüft, daher suchen britische Behörden auch nach den 71 Menschen, die gemeinsam mit ihr von London nach Glasgow in Schottland geflogen sind. Auch Reisende, die auf einem Flug von Casablanca in Marokko nach London nahe der Erkrankten saßen, sollen kontaktiert werden.
Allein in den drei am stärksten betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone starben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bislang fast 7850 Menschen an der Virus-Seuche. Die WHO geht zudem von einer hohen Dunkelziffer nicht registrierter Infektionen und Todesfälle aus.
dpa/est/km - Illustrationsbild: Evan Schneider/AFP