Das griechische Parlament unternimmt am Dienstag (11:00 MEZ) einen zweiten Anlauf zur Wahl eines neuen Staatspräsidenten. Einziger Kandidat ist der konservative ehemalige EU-Kommissar Stavros Dimas (73). Die Chance für einen Erfolg ist praktisch null. Gelingt es den Abgeordneten bis zum Jahresende nicht, einen Präsidenten zu wählen, sind Parlamentswahlen fällig. Wie bei der ersten Runde, die am 17. Dezember scheiterte, sind 200 Stimmen notwendig. Dimas hatte am 17. Dezember nur 160 Stimmen der 300 Abgeordneten bekommen. Die Amtszeit des Präsidenten Karolos Papoulias endet Anfang März 2015. Der Staatspräsident hat in Griechenland nur repräsentative Aufgaben.
Die voraussichtlich entscheidende dritte Abstimmung soll am 29. Dezember stattfinden. Dann reichen 180 Stimmen. Sollte auch dieser Wahlgang scheitern, sind vorgezogene Wahlen vorgeschrieben. Damit könnte das Krisenland erneut ins Taumeln geraten.
Umfragen zeigen, dass die Koalitionsregierung unter Ministerpräsident Antonis Samaras abgewählt werden könnte. Demoskopen sehen als größte Partei das Linksbündnis von Alexis Tsipras. Dieser lehnt die Sparpolitik der Regierung und der Geldgeber ab.
dpa/rkr - Bild: Georges Gobet (afp)