In Libyen ist ein heftiger Kampf um die beiden wichtigsten Ölhäfen des Landes entbrannt. Islamisten hätten am Sonntag einen Angriff auf das ostlibysche Ben Dschawad gestartet, um die dortigen Häfen zu erobern, meldete die libysche Nachrichtenseite Al-Wasat. Über mögliche Opfer war zunächst nichts bekannt.
Auch im Westen Libyens gab es Zusammenstöße. Nach Angaben der tunesischen Nachrichtenagentur TAP starben beim Beschuss des libysch-tunesischen Grenzübergang Ras Jedir mindestens zwei Libyer. Augenzeugen, die aus Libyen zurückgekehrt waren, berichteten über massiven Beschuss durch Raketen und Panzer.
Das ölreiche Libyen befindet sich seit Monaten in einem Bürgerkrieg. Eine islamistische Regierung kontrolliert die Hauptstadt Tripolis, die international anerkannte Regierung ist in das im Osten gelegene Tobruk geflohen. Beide Seiten werden von verschiedenen Milizen unterstützt.
Das umkämpfte Ben Dschawad liegt zwischen den Fronten am Golf von Sirte. Die dort gelegenen Ölhäfen As-Sidra und Ras Lanuf wickelten in Friedenszeiten rund 560.000 Barrel Öl am Tag ab, fast die Hälfe von Libyens gesamtem Export.
dpa/fs/km