Ein früherer Unternehmensberater soll die Steuerabsprachen zwischen dem Großherzogtum Luxemburg und internationalen Konzernen enthüllt haben. Das teilte die Luxemburger Staatsanwaltschaft nach einem stundenlangen Verhör mit. Gegen den Mann sei Anklage wegen Diebstahl und Verletzung des Berufsgeheimnisses erhoben worden.
Nach unbestätigten Berichten handelt es sich um einen Franzosen, der bei der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers angestellt war. Die Unternehmensberatung hatte die Steuerspar-Modelle entwickelt.
In den letzten Wochen waren Dokumente über die Steuerpraktiken in Luxemburg aufgetaucht. Sie belegen, dass 340 Großkonzerne, darunter Apple, Amazon, Ikea und Pepsi, ihre Gewinne nach Luxemburg verschoben und darauf kaum Steuern zahlten. Auch belgische Unternehmen profitierten von dem System.
Wegen der sogenannten LuxLeaks-Affäre ist der neue EU-Kommissionspräsident Juncker öffentlich unter Druck geraten. Juncker war luxemburgischer Premierminister, als die Steuerabsprachen getroffen wurden.
belga/vrt/jp