Mindestens 31 Menschen sind einem Medienbericht zufolge bei zwei kurz hintereinander verübten Bombenanschlägen in Nigeria ums Leben gekommen. Die Sprengsätze seien am Donnerstag auf einem Markt in Jos, der Hauptstadt des Bundesstaates Plateau in Zentralnigeria, detoniert, berichtete die Zeitung "Vanguard". "Bisher wurden 31 Leichen geborgen, aber die Rettungskräfte sind noch vor Ort, und die Zahlen könnten sich noch ändern", zitierte die Zeitung einen Sprecher der Regionalregierung. Niemand bekannte sich zunächst zu der Tat.
Jos liegt an der Nahtstelle zwischen dem überwiegend muslimischen Norden und dem mehrheitlich christlichen Süden des afrikanischen Landes. Die islamistische Terrororganisation Boko Haram hatte hier bereits mehrere Anschläge verübt.
Die Gruppe versetzt vor allem den Norden Nigerias seit fünf Jahren mit Terroranschlägen und Entführungen in Angst und Schrecken. Die Gruppe will in der Region einen Gottesstaat aufbauen und greift immer wieder Polizeieinrichtungen, Kirchen, Schulen, aber auch moderate Muslime an.
Wie "Vanguard" weiter berichtete, wurde in der nördlichen Stadt Kano zudem eine 13-Jährige in einer Klinik festgenommen - unter ihrer Kleidung war Sprengstoff versteckt. Gemeinsam mit einem männlichen Begleiter sei in das Krankenhaus gegangen, um sich dort behandeln zu lassen, schrieb das Blatt unter Berufung auf Sicherheitskreise.
Die Klinik liegt rund 20 Kilometer von dem Markt entfernt, auf dem sich am Mittwoch zwei Selbstmordattentäterinnen in die Luft gesprengt hatten. Sechs Menschen kamen dabei ums Leben. Boko Haram setzt für Selbstmordattentate zunehmend Mädchen und Frauen ein. Allein in diesem Jahr starben durch den Terror der Gruppe mehr als 4000 Menschen im Norden des Landes.
dpa