Trotz einer neuen Waffenruhe in der Ostukraine sind nach Angaben des Sicherheitsrats in Kiew innerhalb von 24 Stunden drei Soldaten getötet worden. Dies seien die ersten Opfer seit Beginn der Feuerpause am Dienstag, sagte Armeesprecher Andrej Lyssenko am Donnerstag.
Acht weitere Soldaten seien in den Gebieten Lugansk und Donezk verletzt worden.Die prorussischen Separatisten hätten zudem mehr als 20 Mal Stellungen der Regierungseinheiten unter Feuer genommen.
Die Aufständischen wiesen die Vorwürfe zurück. Sie betonten, mit dem Abzug schwerer Waffen von der Frontlinie begonnen zu haben. Eine unabhängige Bestätigung lag zunächst nicht vor.
Ukraine droht Staatsbankrott
Die vor dem Bankrott stehende Ukraine will die Energiepreise für Bürger deutlich erhöhen. "Es gibt keine andere Möglichkeit, als die Tarife auf Marktniveau anzuheben", sagte Regierungschef Arseni Jazenjuk am Donnerstag im Parlament. Der 40-Jährige begründete den Schritt mit einem Defizit von 5,6 Milliarden Euro beim staatlichen Energieversorger Naftogaz.
Die prowestliche Führung des Ex-Sowjetrepublik fordert seit Wochen eine internationale Geberkonferenz. Die milliardenschweren Zahlungen des Internationalen Währungsfonds IWF und der Europäischen Union reichen nach Angaben aus Kiew nicht aus, um das Land vor dem finanziellen Aus zu retten.
Die Einwohner des krisengeschüttelten Landes dürften kaum in der Lage sein, die zuletzt bereits angehobenen Gaspreise zu bezahlen. Hinzu kommt, dass die Währung Griwna massiv an Wert verliert. Dies hat zur Folge, dass die vom Staat zu Dollar-Preisen im Ausland eingekaufte Energie bereits jetzt kaum noch zu bezahlen ist.
Das Defizit im Staatshaushalt will Jazenjuk zudem durch die Kürzung von Sonderrenten schmälern. Die Währungsreserven des Landes haben mit umgerechnet knapp acht Milliarden Euro den tiefsten Stand seit zehn Jahren erreicht. Ohne neue Kredite droht dem Land der Staatsbankrott.
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