Russland hat angesichts der humanitären Katastrophe in der Ostukraine fünf Millionen US-Dollar (vier Millionen Euro) an das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen überwiesen. Das Geld stamme aus dem Haushalt für dieses Jahr, teilte die russische Regierung am Donnerstag auf ihrer Internetseite mit.
Im Kriegsgebiet Donbass in der Ostukraine wachsen Befürchtungen, dass dort vor allem ältere Menschen in diesem Winter verhungern könnten. Russland hatte zuvor Hilfskonvois mit Lebensmitteln geschickt. Vor allem in den Städten der Gebiete Donezk und Lugansk arbeiten Suppenküchen.
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew hatte die prominente Anwältin und Menschenrechtlerin Tatjana Montjan zuvor auf die "katastrophale Lage" in Donbass hingewiesen. Nach ihrer Darstellung droht älteren Menschen in entlegenen Dörfern der Hungertod, weil dort keine Hilfe ankomme. Sie berichtete, dass wegen einer Blockade durch die ukrainische Regierung die Rentner kein Geld bekämen und deshalb keine Lebensmittel kaufen könnten.
Polens größte Zeitung startet Aufruf zur Hilfe für Ukrainer
"Unsere Nachbarn brauchen Hilfe." Mit diesen Worten auf der Titelseite der polnischen Tageszeitung "Gazeta Wyborcza" haben der einstige Bürgerrechtler Adam Michnik und die Polnische Humanitäre Aktion am Donnerstag zu Spenden für die Zivilbevölkerung in der Ostukraine aufgerufen.
"Indem wir helfen, stehen wir bei der Verteidigung europäischer Werte: Menschenwürde, Solidarität und Frieden", heißt es in dem Hilfsappell. Der Winterbeginn drohe die ohnehin schon dramatische Lage der Menschen in der Ostukraine noch weiter zu verschlechtern.
Michnik ist Chefredakteur der "Gazeta Wyborcza", die sich in den vergangenen 25 Jahren von der Zeitung der Demokratiebewegung zur größten Zeitung des Landes entwickelte.
dpa