In Genf findet Dienstag eine Konferenz des UN-Flüchtlingshilfswerkes UNHCR statt. Dabei sollen Möglichkeiten zur Aufnahme der Flüchtlinge aus Syrien beraten werden. Kurz vor Beginn der Konferenz hat ein Bündnis aus 30 Nichtregierungsorganisationen (NGO) an die Staatengemeinschaft appelliert, mehr syrische Flüchtlinge aufzunehmen.
Mindestens 180.000 der schutzbedürftigsten Menschen müssten Aufenthalt in Drittländern erhalten, fordern die Hilfsorganisationen. Deren Aufnahme entlaste auch Syriens Nachbarstaaten von kurzfristigen Kosten. Das Bündnis um Organisationen wie Oxfam und Amnesty International fordert auch die arabischen Golfstaaten und Länder in Lateinamerika auf, sich anzuschließen.
«Dies ist eine der schlimmsten Flüchtlingskrisen seit dem Zweiten Weltkrieg, die Millionen Menschen, vor allem Frauen und Kinder, aus ihrer Heimat vertreibt», sagte Robert Lindner, Syrien-Experte von Oxfam Deutschland. «Wir zählen auf die Regierungen, die sich morgen in Genf treffen. Sie müssen die internationale Solidarität zeigen, die jetzt so dringend benötigt wird.»
In Syrien tobt seit 2011 ein Bürgerkrieg. Bis Ende dieses Jahres werden fast 3,6 Millionen Menschen von Syrien aus in die Nachbarstaaten geflohen sein.
Das syrische Regime um Präsident Baschar al-Assad geht brutal gegen die Opposition in dem Land vor. Allerdings sind die Regierungsgegner untereinander verfeindet und bekämpfen sich zum Teil gegenseitig. In den Wirren des Bürgerkriegs hatte auch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) an Macht gewonnen.
dpa/sh - Bild: Khalil Mazraawi (afp)