Nach der Tötung eines weiteren entführten Soldaten durch radikale Islamisten sind im Nordosten des Libanons heftige Kämpfe zwischen Armee und Extremisten ausgebrochen. Kämpfer der Al-Nusra-Front und der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hätten in Arsal nahe der syrischen Grenze das libanesische Militär angegriffen, sagte ein Armeesprecher am Samstag. In der Region kommt es seit Monaten immer wieder zu Kämpfen zwischen Dschihadisten aus dem Bürgerkriegsland Syrien und dem Militär.
Die Al-Nusra-Front, syrischer Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida, hatte am Freitagabend über Twitter mitgeteilt, sie habe einen entführten libanesischen Soldaten umgebracht. Die Nachricht trug den Titel "Wer den Preis bezahlen wird". Sie zeigt auf einem Foto angeblich, wie das Opfer erschossen wird. Es wäre der vierte Soldat in der Gewalt der Miliz, den die Extremisten getötet hätten. In der Twitter-Mitteilung drohte die Al-Nusra-Front mit dem Tod weiterer Geiseln, sollten nicht Frauen in der Gewalt des Militärs freikommen.
Die libanesische Armee hatte Ende November eine Ex-Frau des IS-Chefs Abu Bakr al-Bagdadi und drei Kinder festgenommen. Nach Angaben des libanesischen Innenministers Nuhad Maschnuk ergab ein DNA-Test, dass es sich bei einem der Kinder um eine Tochter Al-Bagdadis handelt. Die Ex-Frau ist mittlerweile mit einem Al-Nusra-Anführer verheiratet.
dpa/sh